Im Rahmen vom Weltgebetstag der Frauen (Abk.: WGT) wollte ich mir zu einem bestimmten Datum mir den Kontext anschauen, weil ich es besser einordnen wollte. Dabei las ich den Namen Lucy Whitehead Peabody. Diese Frau sagte mir rein gar nichts. Spaßeshalber gab ich den Namen in einer der Suchmaschinen ein und zu meiner Überraschung fand ich im englischsprachigen Raum Einträge über diese Frau. Meine Wissbegier war geweckt. Vor allem wollte ich nun wissen, welche Rolle sie in der Historie des WGT’s inne hat. Achtung Spoiler: Sie war sehr aktiv.

Lucy Whitehead Peabody (1921), Gemeinfrei

Geboren wurde Lucy Whitehead McGill am 2. März 1861 in Belmont (Kansas, USA).1a 
Ihre Eltern ermöglichten ihr eine Ausbildung zur Lehrerin. Dieser Beruf begleitete sie auf unterschiedliche Weise durch ihr Leben, obgleich sie ihn kaum ausübte. Mit zwanzig Jahren heiratete sie Norman W. Waterbury. Nach der Hochzeit arbeitete sie als baptistische Missionarin in Indien.1b 
Nachdem ihr Mann verstorben war, kehrte sie 1887 mit ihren zwei Kindern nach New York zurück. Um ihre Familie durchzubringen, nahm sie einen Job als Lehrerin an. Sie blieb im Netzwerk der Missionare und lernte bei einer Veranstaltung (1887) Helen Barrett Montgomery kennen. Die beiden schlossen Freundschaft2aa und sie trieben die Arbeit rund um den WGT voran, doch das konnten sie 1887 noch nicht wissen.
Im Sommer 1889 übernahm sie hauptamtlich eine Tätigkeit bei der Baptistischen Frauen-Missionsgesellschaft.2ab 
Als 1891 eine Jahreskonferenz der Baptistischen Frauen-Missionsgesellschaft stattfand, berichtete sie über einen „Day of Prayer“, der am 15. Januar 1891 in Boston stattgefunden hatte und vielleicht auch anderswo. Die Frauen auf der Konferenz waren begeistert und Lucy Waterbury bekam eine neue Aufgabe anvertraut: von nun an sollte sie jedes Jahr über den Gebetstag berichten. Aus diesen Berichten geht hervor, dass solch ein Gebetstag aufgeteilt war in zwei Phasen und insgesamt fünf Stunden umfasste. Und es gab dazu Gebetsordnungen, die in ihrer Grundstruktur bis heute beim WGT erhalten blieben. Und die beiden Freundinnen berichteten darüber regelmäßig auch in der Zeitschrift „Helping Hand“ (dt.: Helfende Hand).2b 
Der „Day of Prayer“ war noch mehr, denn nach dem ersten Mal wurden Frauen, gegen sämtliche Widerstände zum Trotz, eine Ausbildung zur tiefen Bibelarbeit ermöglicht (ganz im Gegensatz zur Anne Hutchinson) und somit wurde ein weiterer Baustein für die Selbstständigkeit der Frauen gelegt.2c  

Um den „Day of Prayer“ auch in ihrer spirituellen Dimension zu erfassen, zitiere ich Lucy Waterbury aus der „Corresponding Secretary oft he Home Department“ (ins Deutsche übersetzt von Marie Dilger und Helga Hiller):

„Der Gebetstag, für 15. Januar angesetzt, verdient eine besondere Erwähnung. Als wir zu der ganztägigen Versammlung aufbrachen, waren wir beladen von Sorgen; als wir heimkamen, waren diese Sorgen abgefallen, dorthin, wo die Sorgen von Christen hingehören, nämlich unter das Kreuz. Dieser Tag schlug den Grundton an für das ganze Jahr; und wir hofften, daß er im eben begonnenem Jahr überall begangen wird. Wir mögen umsichtig planen, tüchtig arbeiten und klug diskutieren, aber wenn wir nicht am Gebet festhalten, dann werden wir nie wirklich etwas erreichen.“2i

 

In New York fand 1900 eine große ökumenische Missionskonferenz statt, bei der, so erwähnte es Lucy Waterbury lobend, die Frauen in die Planung zum ersten Mal mit einbezogen wurden.2d Und diese Konferenz sollte Folgen haben. Im Nachgang der Konferenz kam sie zum Schluss, dass die Frauen wesentlich mehr Wissen brauchen um fundiert die Weichen für die Zukunft stellen zu können. Für dieses Vorhaben gründeten die Frauen das „Central Committee on the United Study of Foreign Missions“ (dt.: Zentralkomitee zum Vereinigten Studium der Äußeren Mission). Es wird wohl kaum jemanden überraschen: Lucy Waterbury wurde 1902 zweite Vorsitzende, zuvor war es Abbie Child. Den Vorsitz hatte sie bis 1930 inne.2e 

1906 heiratete sie Henry W. Peabody, der zwei Jahre später verstarb. Er hinterließ ihr ein großes Vermögen, mit dem sie 1908 die Kinderzeitschrift „Everyland“ gründete und herausgab.1c Im Jahr ihrer Hochzeit gab sie ihre Tätigkeit bei der Baptistischen Frauen-Missionsgesellschaft auf und widmete sich nun in vielen Bereichen des religiösen Lebens – zum Teil ehrenamtlich.2f Die Arbeit mit und für die Frauen hielt sie in den kommenden Jahren aufrecht.

Wie wichtig ihre Rolle war und das weit über die Grenzen der USA hinaus, wird unter anderem an zwei Namensgebungen sichtbar:
In Łódź (Polen) wurde 1923 das Peabody-Montgomery-Krankenhaus und in Prag (Tschechien) das Peabody-Montgomery-Kinderheim nach ihr und ihrer Freundin benannt.2g 

Doch für das Zustandekommen vom WGT fehlte es mal noch an einer Vision, die Lucy W. Peabody 1924 lieferte. Sie träumte von einem Weltbund christlicher Frauen, die alle gleichberechtigt sein sollten und einen Beitrag zur weltweiten Entwicklung des Christentums beitragen.2h Dieser Traum ist seit 1927 Wirklichkeit geworden und der hält bis heute an. Jahr für Jahr findet weltweit am gleichen Tag (erster Freitag im März) der WGT-Gottesdienst statt.

Lucy Whitehead McGill Waterbury Peabody starb am 26. Februar 1949 im Alter von 87 Jahren in Danvers (Massachusetts).1d Hierzulande ist sie leider nahezu unbekannt und dass, obwohl sie so viel bewegt hat. Es wird höchste Zeit sie aus dem Griff der Vergessenheit herauszuholen.

Sicherlich ahnte bei der Geburt von Lucy Whitehead McGill Waterbury Peabody niemand, dass sie eines Tages weltbewegendes initiieren wird. Als ich ihre Biografie las, entstand vor meinem inneren Auge das Bild einer Blüte, die sich immer mehr entfaltet und dabei bis heute leuchtet. So entstand das Motiv der „Blütenkerze“.

Angaben zur Grußkarte:
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Größe (B x H): ca. 10,5 x 14,8 cm
Ausstattung: Faltkarte: innen mit Leinenpapier (Möglichkeit eines persönlichen Grußes und ähnliches), weißer Briefumschlag aus Leinenpapier
1. Auflage: Mai 2025

Materialverwendung und Herkunft (sofern ermittelbar):
Fäden allesamt aus 100% Seide (vermutlich Made in Germany), Karte aus 200g/m2 (Made in Austria),


Quellen / Einzelnachweise:

1a, 1b, 1c, 1d: Vgl. Wikipedia, englisch (): Lucy Whitehead McGill Waterbury Peabody, zuletzt besucht am 13.01.2025 

2: Vgl. Helga Hiller: Ökumene der Frauen. Anfänge und frühe Geschichte der Weltgebetstagsbewegung in den USA, weltweit und in Deutschland, Deutsches Weltgebetstagskomitee 1999, 90547 Stein
2aa, 2ab: S. 43
2b: S. 46
2c: S. 48
2d: S. 53
2e: S. 54 f.
2f: S. 57
2g: S. 77
2h: S. 78
2i: S. 225 (Quelle 14)