Ein Hauch von Luxus

Kategorie Grußkarte

Klimaschutz ist nicht erst seit gestern ein Thema, es begleitet uns seit Jahrzehnten. Man könnte meinen, dass es inzwischen bei allen angekommen ist, dass wir sorgfältiger mit den Ressourcen und damit verbunden, mit unserer Erde, umgehen sollten.

Seit ich vor ungefähr drei Jahren mit der Herstellung von Grußkarten in Form von Fadengrafik begonnen habe, ahnte ich noch nicht, dass Nachhaltigkeit in dieser Branche eher sekundär eine Rolle spielt, wenn überhaupt.
Als ich mit der ersten Karte begann, konnte ich auf private Reserven zurückgreifen. Dieses Nähgarn bestand aus 100% Baumwolle. Zum Glück war an der Packung noch ein Etikett mit Preis und Jahresangabe, doch noch war ich ahnungslos. Zügig waren die Reserven aufgebraucht und zum Glück konnte ich mitten im Lockdown auf das Nähgarn im Supermarkt zurückgreifen. Als ich begann, mit diesem Nähgarn zu arbeiten, fiel mir als erstes auf, dass dieses Nähgarn keine glatte Oberfläche hat, sondern sie ist aufgeraut. Zudem verheddern sich gerne diese Fäden. Das machte mich stutzig, denn dieses Problem hatte ich zuvor nicht. Also schaute ich mir die Verpackung genauer an und tatsächlich, das Nähgarn aus meiner Reserve bestand aus Baumwolle, die aus dem Supermarkt aus 100 % Polyester.
Ich wollte wissen, warum man seit ungefähr 2003 nach und nach sämtliches Nähgarn mit Polyester herstellt und nicht bei der Baumwolle geblieben ist. Als erstes fiel mir der Preis ein. Ich berechnete, wie teuer ein Meter Baumwolle ist und wie teuer ein Meter Polyester. Kurios dabei war, dass Polyester teurer ist. Diese Preisgestaltung ist vielleicht damit zu erklären, dass das Nähgarn aus meiner Reserve von 2002 stammt und natürlich gab es in der Zwischenzeit Inflation.
Da für mich Nachhaltigkeit ein großes Thema ist, schaute ich mich im Netz um, in der Hoffnung, auf Baumwolle anzutreffen. Tatsächlich wurde ich fündig, bestellte kurzerhand die Ware. Mir ist bei der Bestellung nicht aufgefallen, dass diese Ware aus Großbritannien geliefert wird, sonst hätte ich es mir vermutlich anders überlegt. Leider ist mir auch nicht bewusst gewesen, dass Nähgarn unterschiedliche Stärken haben, das Nähgarn aus Großbritannien hat eine Stärke von 100, arbeiten tue ich aber mit 120. Sei es drum. Kurzerhand errechnete ich auch hier den Meterpreis und jetzt wird es wirklich kurios: Einen Meter Baumwollgarn ist günstiger als Polyester und das, obwohl ich das teure Porto einberechnet habe.
Der Preis kann demnach nicht der Grund für die Umstellung auf Polyester sein, einen anderen Grund konnte ich bisher nicht ausfindig machen.
Da sämtliche Firmen auf Polyester umgestiegen sind, gibt es so gut wie kein Nähgarn aus Baumwolle und wenn ich dann doch mal fündig werde, ist das Nähgarn entweder zu dick oder man muss sehr teures Nähgarn kaufen. Die wenigen Unternehmen, die in Deutschland noch Baumwollgarn anbieten, wissen, dass sie kaum Konkurrenz haben und können sich diese Preise erlauben.

Und da gäbe es noch eine Sache: Einige wenige Firmen wickeln ihr Garn über Pappröllchen, die meisten verwenden dafür Plastikröllchen. Wenn man schon nicht ganz so schnell auf die Herstellung von Baumwollgarn umstellen kann, so könnte man zumindest bei den Röllchen auf Pappe zurückgreifen, wäre zumindest nachhaltig, im Gegensatz zum Plastik.

Es wird höchste Zeit, dass die Politik und die Unternehmen handeln, denn Polyester kann nur schwer abgebaut werden, auch in dieser Branche sollte endlich Klimaschutz an höchster Stelle stehen.

Irgendwann kam ich auf die glorreiche Idee, mir einen Satz von Nähgarn aus 100 % Seide (biologisch, mit Blick auf Klimaschutz hergestellt) zu kaufen.

Dieses Nähgarn ist zwar teurer, aber im Bezug auf Nachhaltigkeit und Klimaschutz ist es mir wert. Zugleich tut es mir gut, wenn das Seidengarn durch meine Finger gleitet, kein Faden verheddert sich mehr. Es ist ein wunderbares Gefühl.

Frühling und die Schneekönigin

Nach einem langen, grauen Winter freue ich mich jedes Mal wie eine Schneekönigin auf den Frühling, naja, die Schneekönigin würde sich natürlich nicht darüber freuen, da sie dann dahin schmelzen würde, ihr Leben hätte ein Ende. Noch besser hat es Rainer Maria Rilke mit seinem Gedicht „Ich will nicht langen“ auf den …

Die realitätsbezogene Visionärin

Im Rahmen vom Weltgebetstag der Frauen (Abk.: WGT) wollte ich mir zu einem bestimmten Datum mir den Kontext anschauen, weil ich es besser einordnen wollte. Dabei las ich den Namen Lucy Whitehead Peabody. Diese Frau sagte mir rein gar nichts. Spaßeshalber gab ich den Namen in einer der Suchmaschinen ein …

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Häufig haben die Gedichte von Rainer Maria Rilke etwas Melancholisches, manche sind gar traurig. Einige Gedichte tragen in sich eine Erkenntnis, die sich wie eine geschlossene Blüte verhalten, sich von Wort zu Wort allmählich entfalten. So entwickelte sich für mich das Gedicht „Offene Wege“ beim Lesen …

Mitgefühl, Barmherzigkeit – Fehlanzeige

Veränderungen sind nicht gerade beliebt. Deswegen sind wir auf Menschen angewiesen, die einen Anfang wagen, sich gegen Widerstände durchsetzen. Eine der Paradebeispiele ist der Eiffelturm in Frankreich. Als dieser im Zusammenhang einer Weltausstellung im 19. Jahrhundert aufgebaut wurde, waren die meisten …

Der Mensch plant, Gott lenkt

Das Jahr 2021 war ein besonderes Jahr. Weltweit versuchte man dem Corona-Virus Paroli zu bieten. Hierzulande hatte man sich für einen totalen Lockdown entschlossen. Ich weiß, die meisten wollen davon nichts mehr wissen – was ich nachvollziehen kann. Die Pandemie hatte aber nicht nur Schattenseiten, sondern sie rief …

Grenzenlose Liebe

Wahrlich, wir leben in unruhigen Zeiten. Des Öfteren stehe ich hilflos davor und weiß nicht, wie man mit all jenen umgehen soll, die Zwietracht säen, Kriege anzetteln. Einige scheinen ein Rezept dagegen gefunden zu haben: Liebe, allen in Liebe begegnen. Ich befürchte zwar, dass Aggressoren darüber lachen und sich …

Hoffnungsvoll Ostern grüßen

Zur Friedenslilie habe ich eine besondere Beziehung. Vor einigen Jahren bekam ich die beliebte Zimmerpflanze von einer lieben Freundin geschenkt. Das wäre für mich schon Grund genug, mich um diese Pflanze gut zu kümmern. Seit 2022 ist die Beziehung zur Friedenslilie für mich noch enger geworden, denn …

Ist bald wieder Ostern?

Ich war in den letzten Wochen sehr beschäftigt, so beschäftigt, dass ich Feiertage aus dem Blick verlor. Als ich vorgestern gefragt wurde, ob ich mich wieder an der Ausstellung und Verkauf „Osterkerzen und Osterkarten“ (der Erlös wird gespendet) beteiligen würde, fragte ich erstaunt: Ist denn schon …

Spekulatius in der Gerüchteküche

Es gibt bei Rainer Maria Rilke sehr irritierende Gedichte wie beispielweise „Ich gehe unter rothen Zweigen“. Ich frage mich, ob das lyrische Ich sich über die Schwangerschaft seiner Angebeteten freut oder nicht. Man weiß, dass Rainer Maria Rilke bei seinen Besuchen in der Künstlerkolonie „Worpswede“ Clara Westhoff …

Zwischen Kirsch- und Pflaumenbäumen

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Zeilen für das Herz

Es gibt eine ganze Reihe von Gedichten, in denen Rainer Maria Rilke etwas Schweres, fast schon nicht mehr zum Aussprechen – meist geht es um den Tod – hineinlegt. Ich bin dann hin- und hergerissen, solch traurige Zeilen zu publizieren, zugleich sind es Zeilen, die mir ans Herz gehen, mich berühren …

Der Reiz an den Kirschblüten

Rainer Maria Rilke wurde am 4. Dezember 1875 in Prag geboren. Für mich ist der 4. Dezember ein besonderer Tag, da an die Heilige Barbara gedacht wird und dieser Gedenktag eng mit Kirschblüten zusammenhängt. Das ist dort, wo die letzten Hütten sind / und hohe Häuser, die mit engen Brüsten / sich drängen aus den …

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