Bis zum Weltgebetstag der Frauen (Abk.: WGT) im Jahr 2014, welches von Frauen aus Ägypten vorbereitet wurde, war ich sehr überrascht, dass auch das Land auf dem afrikanischen Kontinent die Lotosblume eine solch hohe Bedeutung für sie hat, verortete ich dies bis dahin immer nur nach Asien.
Steckbrief:
Wissenschaftlicher Name: Nelumbo
Familie und Blütenfarbe: Lotosgewächse, weiß bis rosa, gelb
Anzahl der Arten: 2 (Indische und Amerikanische Lotosblume)
Wuchshöhe: bis zu 1,80m
Blattform: kreisförmige Blattspreite, die über 25cm groß werden kann
Blütezeit: ganzjährig
Herkunft: Indien, Amerika, Australien
Verbreitungsgebiet: inzwischen fast überall auf der Welt, außer Antarktis und im hohen Norden
Standorte: stehende Gewässer wie Seen
Heilwirkung: wird vielseitig als Arznei eingesetzt, beispielsweise gegen Bluthochdruck und Schlaflosigkeit
Sonstige Verwendung: sämtliche Bestandteile der Lotosblume können gegessen werden, getrocknete Lotosfrucht als Pinsel für Kalligrafie, Blätter werden teilweise zur Verpackung von Speisen verwendet
Es gibt zwar nur die beiden Arten, aber es gibt unzählige Hybride. Für Laien ist es kaum möglich, zwischen einer „echten“ Lotosblume, einem Hybrid und Seerosen zu unterscheiden.
Lotosblume in der Kunst

Lotosblume im Alten Ägypten (Gemeinfrei)
In Indien findet man zahlreiche Abbildungen mit Radha und Krishna in Verbindung mit der Lotosblume, mal sitzen die beiden darauf, mal sind sie künstlerisch damit bekleidet.
Es gibt auch einige Skulpturen bei der indigenen Bevölkerung der Mayas in Zentralamerika, beispielsweise dass eine Gestalt aus einem der Blütenblätter hervorragt.
Und auch im Alten Ägypten gibt es zahlreiche Abbildungen, insbesondere in Bezug zu den Pharaonen (siehe auch: Kraut der Pharaonen), mit Lotosblumen. Diese Pflanzen sind für uns jedoch nicht immer direkt auf den Bildern zu erkennen (vgl. Abbildung, rot eingekreist).
Symbole
In Indien wird die Liebe mit der Lotosblume häufig symbolisiert.
Die gelbe Mitte der Blüte wird häufig mit Gold gleichgesetzt und gilt als „Glanz des Geistes“. Die Blütenblätter symbolisieren die unterschiedlichen „klaren“ (hier: positive Eigenschaften) Eigenschaften des Menschen.
In der Meditation und Qi Gong
Die Lotosblume wird vor allem in Asien verehrt, sie gilt nicht nur als die Blume der Liebe, sondern sie ist auch Bestandteil in der buddhistischen Meditation. In einem Mantra heißt es „Om mani patme hum“, das übersetzt so viel bedeutet wie „oh du Juwel in der Lotosblume“. Für die Buddhisten ist der Lotos eines der Symbole von den acht Kostbarkeiten.
Im Qi Gong wird gar eine ganze Übung mit Lotosblume bezeichnet, bei der man zunächst aufrecht steht, dann seine Hände nach unten auf Kniehöhe bringt und sich dabei vorstellt, wie man sich mit Mineralien und ähnlichem auffüllt, die beiden Hände werden nun langsam nach oben geführt, bis man völlig gestreckt ist – währenddessen stellt man sich vor, wie man sich durch das Wasser kämpft – sind die Hände oben werden diese geöffnet wie eine Lotosblume. Diesen Vorgang wiederholt man mehrmals.
Quellen:
Vgl. Vgl. Wikipedia (₪): Lotosblumen, zuletzt besucht am 17.06.2025
Vgl. t-online (₪): Kräuterlexikon: Lotos, zuletzt besucht am 17.06.2025
Vgl. Ami Ronnberg, Kathleen Martin: Das Buch der Symbole. Betrachtungen zu archetypischen Bildern, Verlag Taschen – Köln, 2011, S. 158 ff.