Sehnsucht ist ein intensives, oft bittersüßes Verlangen nach etwas als bedeutsam Erfahrenem, dass zugleich als fern, nicht greifbar oder nur in Annäherungen erreichbar erscheint. Sie kann sich auf Orte, Zeiten, Menschen, Zustände, Selbstbilder oder Transzendenz richten und trägt eine Spannung zwischen …
Seit jeher haben Schmetterlinge die Fantasie der Menschen beflügelt. Ihre schwebende Bewegung zwischen Himmel und Erde, ihre Farbenpracht und ihre Verwandlung vom Ei über die Raupe zur Puppe bis zum Falter machten sie zu einem universellen Symbol für Werden und Vergehen. Bereits vor über 1500 Jahren …
Wer die Flagge der Cookinseln betrachtet, sieht nicht nur ein Stück Stoff, sondern ein kleines Universum: 15 Sterne, kunstvoll im Kreis angeordnet, leuchten auf einer Blue Ensign. Jeder Stern steht für eine der 15 Inseln, und der Kreis symbolisiert ihre Einheit – eine Art kosmische Familienrunde …
Die Erzählung „Ewald Tragy“ gehört zu den frühen Werken Rainer Maria Rilkes und entstand in der zweiten Hälfte des Jahres 1898. Sie markiert einen entscheidenden Wendepunkt in seiner literarischen Entwicklung und trägt stark autobiographische Züge. Gerade deshalb oder wegen einer geplanten Veröffentlichung …
Jakob Wassermann, geboren am 10. März 1873 in Fürth, war einer der leidenschaftlichsten Erzähler seiner Epoche. Als Sohn des jüdischen Spielwarenfabrikanten Adolf Wassermann und seiner Frau Henriette wuchs er in wechselnden Wohnungen auf – besonders prägend war das Haus in der Theaterstraße 17, das …
Wilhelm von Scholz, 1874 in Berlin geboren, trat ins Leben mit privilegiertem Hintergrund und einem Hang zur Literatur. Als Sohn des preußischen Finanzministers Adolf von Scholz war ihm der goldene Löffel ebenso vertraut wie das Notizbuch. Nach Studien in Berlin, Lausanne und Kiel promovierte er über …
Rainer Maria Rilke schrieb das Gedicht „Hat auch mein Engel keine Pflicht mehr“ im Kontext seiner frühen Auseinandersetzung mit dem Engelmotiv, das sich wie ein roter Faden durch sein Werk zieht. Der Engel ist bei Rainer Maria Rilke kein bloßes religiöses Wesen, sondern eine Gestalt zwischen Sichtbarem …
Mitten in München, zwischen Brienner Straße und Salvatorplatz, öffnete 1888 ein Haus seine Tore, das bald mehr war als ein Kaffeehaus: das Café Luitpold. Errichtet im Glanz der Gründerzeit, mit Kuppelhalle, Spiegelsaal und Säulengang, erschien es wie ein Palast der Gedanken. Schwarzer Marmor …
Als der junge Rainer Maria Rilke 1895 seinen Gedichtband „Larenopfer“ veröffentlichte, griff er diese Symbolik auf. Mit dem Titel deutete er an, dass seine Verse ein Opfer, eine Gabe an die Schutzgeister seien – nicht nur der Familie, sondern auch seiner Heimatstadt Prag. Der Band wurde so zu einem …
Als der junge René Rilke 1894 seinen ersten Gedichtband „Leben und Lieder. Bilder und Tagebuchblätter“ im kleinen Verlag Kattentidt veröffentlichte, war es ein zarter Anfang, getragen von der Unterstützung Valerie von David-Rhonfelds. Sie finanzierte das Werk, und René Rilke dankte es ihr mit einer …
Wer glaubt, Germanistik sei nur ein Reich aus staubigen Bibliotheken und endlosen Fußnoten, kennt nicht August Sauer – jenen österreichischen Literaturwissenschaftler, der mit brennendem Herzen Dichterkarrieren zum Leuchten brachte. Geboren am 12. Oktober 1855 in Wiener Neustadt, durchlief August Sauer …
Valerie von David-Rhonfeld begegnete dem 18-jährigen René Rilke 1893 in Prag – bei einem Treffen junger Intellektueller, wie man sie heute wohl als „literarische WG mit Hang zum Drama“ bezeichnen würde. Die beiden verliebten sich, trafen sich täglich (was den Vater mäßig begeisterte), und Rainer Maria …
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