Wann

Dezember 9, 2025    
Ganztägig

Veranstaltungstyp

Am 9. Dezember 1870 wurde Flora Zenker in Geithain geboren. Jahrzehnte später führte ihr Weg sie in die Niederlande, nach Antwerpen, ins „Institut de Beaux-Arts“ in Brasschaat, wo sie unter der Leitung von Henry Luyten studierte. Zwischen Lehrer und Schülerin entstand eine besondere Beziehung – nicht in Worten, sondern in Strichen und sogar in Klängen.

Flora Zenker (Gemeinfrei)

Abends, wenn die Staffeleien zur Ruhe kamen und die Farben im Atelier verblassten, setzten sich Flora und Luyten ans Klavier. Beide liebten Ludwig van Beethoven, und die „Mondscheinsonate“ wurde ihr gemeinsamer Schlüssel zu einer Welt jenseits der Malerei.

Flora: Wenn ich die ersten Takte der Mondscheinsonate spiele, fühle ich, als ob der Mond selbst über die Leinwand streicht. Es ist ein Licht, das nicht blendet, sondern heilt.
Luyten: Ja, Flora… Beethoven hat hier etwas gemalt, nicht nur komponiert. Ein Bild aus Klang.
Flora: Und doch ist es eine Geschichte von Liebe, die kaum begann. Gräfin Julie Guicciardi – ein Name, der wie ein Schatten durch die Sonate wandert.
Luyten: Ein Schatten, ja. Aber auch ein Versprechen. Vielleicht ist es genau das: die Kunst, Hinweise zu bauen, die nur zwei Menschen verstehen. Ein geheimes Licht, wie eine Kerze im Schnee.
Flora: Offenbar war er aber zu schweigsam … Eine Candle in the snow… ja. So fühle ich es. Ein kleines Leuchten, das bleibt, auch wenn die Welt kalt ist.
Luyten: Dann lass uns weiterspielen, Flora.

Jahre später, als Flora Zenker eine Grußkarte mit dem Titel „Candle in the snow“ aus Fadendesign in den Händen hielt, erkannte sie darin ein Echo jener Abende. Die Kerze, die im Schnee leuchtet, war für sie wie die Mondscheinsonate selbst: ein Licht, das Wärme schenkt, obwohl die Welt kalt und verschlossen scheint. So verband sich ihre Erinnerung an Henry Luyten mit einem Symbol, das sie durch die Jahreszeiten trug – ein Ritual, ein Zeichen für die Kraft des Unausgesprochenen.

Diese Geschichte verbindet die historische Spur von Flora Zenker mit einer poetischen Dimension: Musik als Heilung, Beziehung als leises Leuchten, und die Grußkarte Candle in the snow als heutiges Symbol für das, was bleibt, wenn Worte schweigen.


Quelle:
Vgl. Wikipedia (): Flora Zenker, zuletzt besucht am 27.11.2025