In einem Land, das für seine Pünktlichkeit, Neutralität und Schokolade bekannt ist, überrascht es kaum, dass selbst die Fahne einem geometrischen Ideal folgt: quadratisch muss sie sein – nicht etwa rechteckig wie bei den meisten anderen Ländern, sondern so ordentlich wie ein perfekt geschnittener Emmentaler. Und wehe dem, der sie einfach so verwendet! Die Schweizer Fahne steht unter strengem Schutz (gilt auch für Österreich und die Niederlande), als wäre sie ein nationales Heiligtum – was sie, zugegeben, irgendwie auch ist.

Das weiße Kreuz auf rotem Grund ist seit dem 15. Jahrhundert ein Symbol der Eidgenossenschaft. Doch erst 1889 wurde es offiziell vermessen und definiert: „unter sich gleiche Arme, je einen Sechstel länger als breit“. Man könnte meinen, die Eidgenossen hätten einen Architekten zur Bundesversammlung eingeladen. Und nein, es heißt nicht „Flagge“, sondern „Fahne“. Wer „Flagge“ sagt, outet sich sofort als Nicht-Schweizer – oder schlimmer noch: als Deutscher mit Hang zur sprachlichen Ungenauigkeit.
Besonders spannend wird es, wenn man erfährt, dass selbst Privatpersonen die Fahne nicht einfach hissen dürfen – zumindest nicht ohne ein gewisses Maß an Respekt und gesetzlicher Rückendeckung. Schließlich könnte man sie mit dem Wappen des Roten Kreuzes verwechseln, das – wie ein rebellischer Zwilling – die Farben einfach umgedreht hat.

Kurzum: Die Schweizer Fahne ist nicht nur ein Stück Stoff. Sie ist ein Statement. Ein Quadrat mit Haltung. Und wer sie missachtet, bekommt es nicht mit der Armee zu tun, sondern mit dem Gesetz – was in der Schweiz fast dasselbe ist.

Persönlichkeiten aus der Schweiz:

Beifolgender Grußkarte spielt die Fahne aus der Schweiz eine Rolle:


Quelle:
Vgl. Wikipedia (): Fahne und Wappen der Schweiz, zuletzt besucht am 14.07.2024