Ende des 19. Jahrhunderts war Verliebtsein ein Abenteuer zwischen Sehnsucht und strengen Regeln. Die Gesellschaft war prüde, die Eltern wachsam – und Privatsphäre ein Luxus, den es kaum gab.
In dieser Kulisse entdeckt der junge Rainer Maria Rilke seine Gefühle für Olga Blumauer. Worte werden zu seinem roten Faden: Gedichte, Briefe, heimliche Botschaften – alles, was die beiden verbindet, wenn die Welt sie trennen will.
Als ihre Liebe im Frühjahr 1892 auffliegt, versuchen die Erwachsenen, das Band zu zerreißen. Doch Olga und René halten fest. Beim Linzer Sängerfest (Österreich) wagen sie die Flucht – getragen von Musik, Hoffnung und dem unsichtbaren Band zwischen ihren Herzen.
Zwei Tage später trennt die Polizei die Liebenden. Doch was bleibt, ist stärker als Vorschriften: Rilke verlässt die Handelsakademie ohne Abschluss, aber mit einem Herzen voller Poesie – und mit dem Gefühl, dass Liebe wie ein roter Faden ist. Sie kann gespannt werden, sie kann sich verheddern, doch sie reißt nicht.
So kann die Grußkarte „Band an meinem Herzen“ ein Sinnbild mit ihrem roten Fadendesign an diese Geschichte sein: ein sichtbares Symbol für das Unsichtbare, das Menschen verbindet – damals wie heute.
Quelle:
Vgl. Gunter Martens und Annemarie Fost-Martens: Rainer Maria Rilke, Rowohlt Verlag, Reinbek bei Hamburg, 2008, S. 13 f.
