Wer sich mit Hintergrundgrafiken beschäftigt, weiß: nicht immer folgt die Technik brav den Erwartungen. Beim Projekt zu Rainer Maria Rilke wagte ich ein Experiment mit dem Werkzeug „XOR“. Was genau dieser Begriff bedeutet, könnte man Informatikern überlassen – für mich war es eher ein kleines Abenteuer.

Das Ergebnis? Ein Streifen, der eigentlich hell sein sollte, wirkte plötzlich dunkel. Und wenn ich dunkle Flächen setzte, leuchteten sie auf einmal heller. Ein bisschen wie ein Chamäleon, das sich nicht entscheiden kann, ob es nun im Schatten oder im Rampenlicht stehen möchte.

Diese widersprüchliche Logik machte die Arbeit spannend: mal folgte die Grafik brav den Regeln, mal schien sie ihre eigene kleine Rebellion zu starten. Genau darin lag der Reiz – denn Überraschung ist manchmal der beste kreative Partner.

So entstand die Grafik „Fließendes Wasser“ auf grauem Hintergrund, ohne dass ich von Anfang an wusste, wohin die Reise geht. Erst im Prozess zeigte sich die Richtung, und ich führte sie bewusst weiter.