Der Klee – wissenschaftlich korrekt Trifolium genannt – gehört zur großen Familie der Hülsenfrüchtler. Mit rund 245 Arten ist er so etwas wie der Vielreisende unter den Pflanzen: Man findet ihn in Europa, Asien, Nord- und Südamerika, Afrika und sogar in Australien, wo er sich frech eingeschlichen hat. Seine Blätter sind eiförmig und dreigeteilt, und genau diese Blätter haben es in sich – nicht nur botanisch, sondern auch symbolisch.

Im Mittelalter war der Klee ein echter Romantiker. Zusammen mit Rose und Veilchen durfte er in der Literatur die Liebe verkörpern, etwa in „Tristan und Isolde“ von Gottfried von Straßburg. Heute hat er diese Rolle an kitschige Herzchen und Rosensträuße abgetreten, aber immerhin lebt er sprachlich weiter: Wer jemanden „über den grünen Klee lobt“, greift auf ein altes Märchenmotiv zurück.
Doch der Klee ist mehr als nur ein Liebesbote. Er steht für Frühling und Sommer, wird in Volksliedern besungen und taucht in Gedichten wie Ewald Christian von Kleists „Der Frühling“ auf. Und natürlich kennt jeder den berühmten Glücksbringer: das vierblättrige Kleeblatt. Wer eines findet, darf sich freuen – auch wenn die Suche manchmal mehr Zeit frisst als das Glück, das es bringen soll.
Religiös hat der Klee ebenfalls Karriere gemacht. Die Kelten sahen in ihm eine Zauberpflanze, mit der man böse Geister vertreiben konnte – vorausgesetzt, man hatte das seltene vierblättrige Exemplar. Die Perser wiederum interpretierten ihn als Symbol einer göttlichen Dreieinigkeit, und im Christentum wurde das dreiblättrige Kleeblatt zum Sinnbild der Dreifaltigkeit. In Irland kennt man es als „Shamrock“, mit dem der heilige Patrick angeblich die Dreieinigkeit erklärte. Kein Wunder also, dass Kleeblätter sogar gotische Fenster und Münzen zierten – ein Ornament mit spirituellem Tiefgang und botanischem Charme.

Und wenn man denkt, der Klee sei nur etwas für Wiesen, täuscht man sich: Selbst auf Grußkarten hat er seinen Platz gefunden (siehe: „Buntes Kleeblatt“ undKleeblatt auf Fliege“) . Mal als buntes Dach über dem Kopf, mal als kleine Fliege, die Wünsche wahr werden lässt. Wer hätte gedacht, dass eine Pflanze, die so bescheiden am Wegesrand wächst, eine solche Karriere als Liebessymbol, Glücksbringer, religiöses Zeichen und Grußkarten-Star hinlegt?


Quelle:
Vgl. Wikipedia (): Klee, zuletzt besucht am 19.06.2024