Wenn der Winter leise Einzug hält und die Welt in ein sanftes Grau taucht, beginnt eine Zeit, die mehr ist als bloß ein Vorbote des Weihnachtsfestes. Die Adventszeit – sie ist ein Raum zwischen den Tagen, ein Innehalten, ein stilles Lauschen auf das, was in uns klingt. In dieser Phase des Jahres scheint die Sehnsucht selbst eine Form anzunehmen: sehnsuchtsgeweiht, wie Rainer Maria Rilke es in seinem Gedicht „Mir“ umschreibt – eine heilige, fast ehrfürchtige Erwartung auf das, was kommen mag, ohne dass wir es ganz benennen könnten.
Der Dichter der feinen Zwischentöne, hätte die Adventszeit wohl als eine Zeit der inneren Sammlung verstanden, obgleich er selten direkt Verse darüber verfasste, sich dennoch nicht davor scheute, eines seiner Gedichtbände den Titel „Advent“ zu geben. Seine Sprache war stets durchdrungen von einer tiefen Empfindsamkeit gegenüber dem Unsichtbaren, dem Unausgesprochenen. So wie der Winter nicht nur Kälte bringt, sondern auch Klarheit, so lädt die Adventszeit dazu ein, sich selbst wieder näherzukommen – im warmen Licht einer Kerze, im Duft von Zimt und Tannengrün, im Klang eines leisen Liedes.

Mir.

Das ist mein Streit:
Sehnsuchtgeweiht
Durch alle Tage schweifen.
Dann, stark und breit,
Mit tausend Wurzelstreifen
Tief in das Leben greifen –
Und durch das Leid
Weit aus dem Leben reifen,
Weit aus der Zeit!

Dieser Text ist gemeinfrei.

Das Zuhause wird in diesen Wochen zum Rückzugsort, zum Ort des Wohlfühlens. Nicht im Sinne von Komfort allein, sondern als Raum für Geborgenheit, für Gespräche, für Stille. Die Welt draußen mag rau und hektisch sein – drinnen aber darf es weich werden, warm und menschlich. Vielleicht ist es gerade diese Spannung zwischen der äußeren Kälte und der inneren Wärme, die die Adventszeit so besonders macht.

Und so ist sie mehr als ein Kalenderabschnitt. Sie ist ein Zustand. Ein stilles Versprechen, dass inmitten der Dunkelheit Licht geboren wird – nicht nur in der Welt, sondern auch in uns.

Angaben zur Grußkarte:
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Größe (B x H): ca. 10,5 x 14,8 cm
Ausstattung: Faltkarte; innen mit Leinenpapier (Möglichkeit eines persönlichen Grußes und ähnliches), weißer Briefumschlag aus Leinenpapier
1. Auflage: November 2024

Materialverwendung und Herkunft (sofern ermittelbar):
Fäden allesamt aus 100% Seide (vermutlich Made in Germany), Karte aus 200g/m2 (Made in Austria), Kalenderblatt (vermutlich Made in Germany)


Quelle:
Rainer Maria Rilke: Advent, P. Friesenhahn Verlag – Leipzig 1898, S. 9