Häufig haben die Gedichte von Rainer Maria Rilke etwas Melancholisches, manche sind gar traurig (vgl. z.B.Weiße Seelen“).
Einige Gedichte tragen in sich eine Erkenntnis, die sich wie eine geschlossene Blüte verhalten, sich von Wort zu Wort allmählich entfalten. So entwickelte sich für mich das Gedicht „Offene Wege“ beim Lesen.

Rainer Maria Rilke: Offne Wege

Dass nicht dieses länger vor mir sei,
dem versagend, ich mich rückwärts zügel:
Wege, offne, Himmel, reine Hügel,
keinem lieben Angesicht vorbei.

Ach die Pein der Liebesmöglichkeiten
hab ich Tag und Nächte hingespürt:
zu einander flüchten, sich entgleiten,
keines hat zur Freudigkeit geführt.

Nicht die Nächte waren irgend süßer,
als, entfernt, die große Nacht allein,
plötzlich wieder in dem Blick der Büßer
schien das nun Geteilte heil zu sein.

An der Hingeschlafnen, Liebevollen
gab man innen sich der Trennung hin.
O die Kränkung an dem süßen Wollen
der gewillten Schläferin.

Jedes Ding, das einen einsam kannte,
staunte her, als ob man es verstieß, –
jetzt erst weiß man, wie die Kerze brannte,
wenn man sie aus Sehnsucht brennen ließ.

Das Gedicht von Rainer Maria Rilke ist Gemeinfrei.

Das Titelbild zeigt das Gemälde „Am Heiderand“ (1900) von Heinrich Vogeler. Der Maler von Worpswede verkleidete sich gern und so ist gut vorstellbar, dass er sich in diesem Bild als ein guter Ritter selbst verewigt hat.
Wie dem auch immer sei, ich finde, dass dieses Bild gut zum Gedicht von Rainer Maria Rilke passt.

Angaben zur Grußkarte:
Designerkarte, Designer Karte, Grafik, Kunst, Fadenbild, Fadengrafik, kunstvoll, exklusive Faltkarte, Faltkarte, Grußkarte, Fadentechnik, moderne Kunst, Design, Tafelbild, Kerze, Blüte,Titel: Entfaltung einer Blüte
Größe (B x H): ca. 10,5 x 14,8 cm
Ausstattung: Faltkarte: innen mit Leinenpapier (Möglichkeit eines persönlichen Grußes und ähnliches), weißer Briefumschlag aus Leinenpapier
Auflage: Mai 2025

Materialverwendung und Herkunft (sofern ermittelbar):
Fäden allesamt aus 100% Seide (vermutlich Made in Germany), Karte aus 200g/m2 (Made in Austria),


Quelle:
Rainer Maria Rilke: Späte Gedichte, Leipzig 1934