Vor einiger Zeit stolperte ich im Internet über den Tipp, man solle seine Produkte unbedingt in eine Story verpacken. Zuerst dachte ich: „Ach herrje, jetzt sollen Grußkarten auch noch Romane schreiben?“ Doch dann kam mir der Gedanke: Warum eigentlich nicht – ein bisschen Drama schadet nie.
Und siehe da: Ende dieses Jahres und im kommenden Jahr feiern wir gleich zwei Jubiläen von Rainer Maria Rilke. 150 Jahre seit seiner Geburt, 100 Jahre seit seinem Tod – quasi ein doppeltes Rilke-Menü. Für mich der perfekte Anlass, seine Gedichte wieder hervorzukramen und zu schauen, was sich daraus künstlerisch zaubern lässt.

Eine Sache war sofort klar: Die Hintergrundbilder für meine Grußkarten mit Fadendesign werden in Schwarz-Weiß gehalten. Keine Diskussion. Farbe darf Pause machen, Schwarz und Weiß übernehmen die Bühne.

Mein erstes Experiment war dann ein Bild ohne Konzept – einfach drauflos, wie ein Koch, der ohne Rezept plötzlich eine Suppe zusammenrührt. Als ich fertig war, sah ich darin etwas Leichtes, Luftiges, fast so, als hätte das Bild selbst einen kleinen Tanz hingelegt. Also taufte ich es kurzerhand „Schwungvoll“.