Die Grußkarte „Hoffnung“ zeigt zwei grüne, runde Kerzen – eine davon schwebt als Note in einer Notenzeile. Dieses Bild ist mehr als Dekor: Es ist ein Symbol für die Geburt Jesu als leuchtender Klang in der Dunkelheit der Welt. Grün, die Farbe der Hoffnung und des Lebens, verbindet sich hier mit dem Licht der Kerzen und dem Klang der Musik – drei Elemente, die in der christlichen Tradition tief verwurzelt sind.
Die Geburt Jesu war kein lauter Triumph, sondern ein leises, zärtliches Händeineinanderlegen zwischen Himmel und Erde. In der Stille der Nacht, im Stall von Bethlehem, wurde Hoffnung geboren – nicht als abstrakte Idee, sondern als lebendige Gegenwart Gottes im Kind. Die Kerze, die als Note hängt, erinnert daran: Hoffnung klingt. Sie hat eine Melodie, die durch die Zeiten trägt. Sie ist nicht stumm, sondern singt – manchmal zaghaft, manchmal jubelnd – vom Vertrauen, das Licht stärker ist als Finsternis.
Rainer Maria Rilkes Gedicht „Ein Händeineinanderlegen“ vertieft diese Symbolik. Es spricht von einer Geste, die mehr ist als Berührung: ein Akt der Hingabe, des Vertrauens, der inneren Sammlung. So wie zwei Hände sich ineinanderlegen, so legt sich Gott in unsere Welt – verletzlich, offen, liebevoll. Die Geburt Jesu ist ein göttliches Händeineinanderlegen mit der Menschheit. Und jedes Mal, wenn wir Hoffnung entzünden – sei es durch eine Kerze, ein Lied oder eine liebevolle Geste – wiederholt sich dieses Wunder.
Ein Händeineinanderlegen
Ein Händeineinanderlegen,
Ein langer Kuss auf kühlen Mund,
Und dann: auf schimmerweissen Wegen
Durchwandern wir den Wiesengrund.
Durch leisen, weissen Blütenregen
Schickt uns der Tag den ersten Kuss, –
Mir ist: Wir wandeln Gott entgegen,
Der durchs Gebreite kommen muss.
Dieser Text ist gemeinfrei.
Die Notenzeile auf der Karte lädt ein, die Hoffnung nicht nur zu sehen, sondern zu hören. Vielleicht ist es ein stilles Lied, das in uns anklingt, wenn wir an die Geburt Jesu denken. Vielleicht ist es das Lied der Engel, das in der Heiligen Nacht erklang. Vielleicht ist es unser eigenes Lied, das wir in dunklen Zeiten summen, um uns zu erinnern: Hoffnung ist da. Sie ist Licht. Sie ist Klang. Sie ist ein Händeineinanderlegen – zwischen uns und dem Göttlichen.
Angaben zur Grußkarte:
Titel: Hope
Größe (B x H): ca. 10,5 x 14,8 cm
Ausstattung: Faltkarte; innen mit Leinenpapier (Möglichkeit eines persönlichen Grußes und ähnliches), weißer Briefumschlag aus Leinenpapier
1. Auflage: September 2024
Materialverwendung und Herkunft (sofern ermittelbar):
Fäden allesamt aus 100% Baumwolle (vermutlich Made in Germany), Karte aus 200g/m2 (Made in Austria), Kalenderblatt (vermutlich Made in Germany)
Quelle:
Rainer Maria Rilke: Advent, P. Friesenhahn Verlag – Leipzig 1898, S. 64