Manche Gedichte sind wie verschlossene Blüten: Ihre Bedeutung entfaltet sich nicht auf den ersten Blick, sondern wächst mit jedem Vers, jedem Atemzug. Rainer Maria Rilkes „Offne Wege“ gehört zu diesen Gedichten. Es beginnt mit einer Bewegung – dem Wunsch, sich nicht länger rückwärts zu zügeln – und führt …
Es gibt bei Rainer Maria Rilke sehr irritierende Gedichte wie beispielweise „Ich gehe unter rothen Zweigen“. Ich frage mich, ob das lyrische Ich sich über die Schwangerschaft seiner Angebeteten freut oder nicht. Romantik? Klar. Aber auch ein bisschen Chaos. Denn wenn man den deutschen Dichter so liest …
Jedes Jahr am 4. Dezember stelle ich einen kahlen Kirschzweig ins Wasser. Ein stilles Ritual, das ich seit Kindheitstagen kenne. Wenn alles gut läuft, blüht er zu Weihnachten – ein kleines Wunder mitten im Winter. Doch hinter diesem Brauch verbirgt sich eine Geschichte, die mich lange beschäftigt hat …
Ein Herz mit einer Flamme ist eine eindeutige Aussage, es drückt eine tiefe Liebe aus. Nur welche Art von Liebe gibt das flammende Herz nicht preis. Die diesjährige Jahreslosung „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe“ ist für mich am Ende des Jahres omni präsent. Es war für mich ein Grund, mich diesem Motiv zuzuwenden …
Wenn die Tage kürzer werden und der Dezember leise an die Tür klopft, beginnt eine Zeit, die mehr ist als bloßes Warten auf Weihnachten. Es ist die Saison der Sehnsucht – nach Wärme, nach Stille, nach einem Hauch von Magie, der sich wie Schnee auf unsere Gedanken legt. Kerzen gehören zur Adventszeit wie der Duft von Zimt …
Wenn die Tage grau werden und das Jahr sich dem Ende zuneigt, spüren viele Menschen eine innere Schwere. Auch bei mir zeigen sich in dieser Zeit depressive Verstimmungen – ein wiederkehrendes Phänomen, das ich seit Jahren beobachte. Und doch birgt diese Jahresphase für mich auch eine besondere Qualität: Ich gestalte …
Manchmal genügt ein Abend, um neue Welten zu entdecken. So geschah es, als eine Fernsehdokumentation über Josef Hoffmann – Architekt, Designer und Mitbegründer der Wiener Secession – den Bildschirm in ein Fenster zur Jahrhundertwende verwandelte. Seine Entwürfe, in denen Möbel, Räume und Alltagsgegenstände …
Die Grußkarte „Ein romantischer Gruß“ verbindet klassische Kunstgeschichte mit zeitgenössischer Symbolik. Im Zentrum steht ein schwebendes Herz, farblich hervorgehoben und deutlich größer als die übrigen Bildelemente. Es zieht den Blick der Betrachtenden magisch an – und erinnert an die Sehnsucht nach …
Unweit meines Ateliers liegt ein Park, in dem jedes Frühjahr japanische Zierkirschen in voller Blüte stehen. Ihre zarten rosa Blüten verwandeln die Umgebung für kurze Zeit in ein stilles Wunder – ein himmlisches Schauspiel, das mich jedes Jahr aufs Neue berührt. Es ist, als würde der Himmel die Erde streifen und uns ein …
In einer Zeit, in der Konventionen wie unsichtbare Fesseln das Denken und Handeln bestimmten, leuchtet ein Bild auf wie ein stiller Protest: eine Winterlandschaft, inspiriert von Caspar David Friedrichs „Winterlandschaft mit Kirche“ (1811), verwandelt in ein Tableau des Widerstands und der inneren Freiheit …
Manchmal genügt ein Kalenderblatt, um eine Grußkarte mit Seele zu gestalten. So auch jenes mit dem Gemälde „Rue Saint-Honoré, matin, effet de soleil“ von Camille Pissarro, dass die Pariser Straße im Licht eines frühen Morgens zeigt. Das Bild stammt aus dem Jahr 1898 und gehört zu den späten Werken …
Die Grußkarte „Opus 28“ verbindet auf poetische Weise die Welt der abstrakten Kunst mit einem konkreten Symbol: der Kerze. Inspiriert von Wassily Kandinskys Farbkompositionen und geometrischen Formen, entsteht ein visuelles Spiel zwischen Fläche, Licht und Bedeutung. Im Zentrum der Gestaltung steht ein goldenes …
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