Der Weißdorn gehört zu jenen Pflanzen, die seit Jahrhunderten Menschen in ihren Bann ziehen. Seine zarten Blüten in Rosa und Weiß leuchten im Mai und Juni wie kleine Versprechen des Frühlings, während die langen Dornen, die später zu kräftigen Ästen werden, eine Kraft ausstrahlen. Ob als Strauch oder Baum, der Weißdorn findet seinen Platz in Wäldern, Gärten und Parks, wo er sonnige wie halbschattige Plätze gleichermaßen liebt. Mit seinen unregelmäßigen Blättern und der Fülle von über zweihundert Arten ist er ein Symbol für Vielfalt und Lebendigkeit.

Doch der Weißdorn ist nicht nur eine botanische Schönheit. Schon die alten Römer vertrauten ihm, indem sie einen Ast ins Fenster legten, um Vogeldämonen fernzuhalten. In Deutschland wiederum ranken sich Legenden um die Elfen, die im Weißdorn-Busch wohnen sollen. Stoffbänder oder Wolle wurden in seine Zweige gehängt – kleine Opfergaben, die als „Bestechung“ galten, damit die guten Elfen die Menschen beschützen und die bösen fernhalten. Ein Brauch voller Magie und Hoffnung, der den Weißdorn zu einem Tor zwischen der sichtbaren und unsichtbaren Welt macht.

Auch die Kunst hat ihn entdeckt: Frederick Edward Hulme verewigte den Weißdorn 1877 in seiner Illustration „Hawthorn“. Heute lebt diese poetische Verbindung weiter – etwa in der Grußkarte „Weißdorn“ und auch „Eine märchenhafte Betrachtung“ aus Fadendesign. Mit feinen Fäden und zarten Linien fängt sie die Anmut der Pflanze ein und verwandelt botanisches Wissen in ein kleines Kunstwerk, das man verschenken kann. So wird der Weißdorn nicht nur betrachtet, sondern auch gefeiert: als Blume des Herzens (wird gerne bei Herzmedikamenten eingesetzt), als Symbol für Schutz und als Erinnerung daran, dass Natur und Mythos sich auf wundersame Weise verweben.


Quelle:
Vgl. Wikipedia (): Weißdorne, zuletzt besucht am 01.07.2024