Johann Heinrich Vogeler gehört zu einer der schillerndsten Figuren in der Kunstszene. Mit der Gründung der Künstlerkolonie Worpswede schrieb er sich in die Kunstgeschichte ein.

Heinrich Vogeler (Fotografie von Hugo Erfurth (1910), Gemeinfrei
Geboren wurde Heinrich Vogeler am 12. Dezember 1872 in Bremen. Er war das zweite Kind des Ehepaars Maria Louise (geborene Förster) und Carl Eduard Vogeler. Nach ihm kamen fünf weitere Geschwister hinzu. Die Familie war finanziell und materiell gut ausgestattet. So konnte er sich später mit seiner Ehefrau Martha Vogeler das im Jugendstil gehaltene Wohnhaus Barkenhoff leisten, die Basis für die Künstlerkolonie. Zu dieser illustren Gesellschaft gehörte zeitweise auch Rainer Maria Rilke.
Sein Kunststil veränderte sich im Laufe der Jahre und wie bei vielen anderen so prägte auch ihn der Erste Weltkrieg. Malte er zuvor bevorzugt im Jugendstil, so änderte sich dies nun und er wendete sich dem Expressionismus zu.
In den 1920er Jahren reiste Heinrich Vogeler nach Russland. In seinen jungen Jahren hatte er sich wiederholt mit den Schriften von Karl Marx und Friedrich Engels beschäftigt. Und er war zunächst von der russischen Revolution begeistert. Seine Gemälde wurden nun sehr komplex, eine der Gründe war die Zuwendung zur materialistischen Dialektik, ganz im Sinne von Karl Marx und Friedrich Engels sowie im Sinne der russischen kommunistischen Partei. 1931 zog er ganz nach Russland. Als die Nationalsozialisten 1933 an die Macht kamen, malte er einige antifaschistische Bilder, zeigte darin schonungslos das bösartige Wirken von Adolf Hitler.
In Russland kam Josef Stalin an die Macht, der den Staat völlig umkrempelte, zig Menschen ermorden ließ. Die Kunst wurde nicht verschont. Um nicht selbst unter die Räder zu geraten, passte sich Heinrich Vogeler an und kreierte seine Bilder im Stil des Sozialistischen Realismus (eine Vorgabe des Staates).
Am Ende seines Lebens bekam er die Nationalsozialisten sowie die sowjetische Diktatur massiv zu spüren, beide Diktatoren zeigten offen ihre Gesichter. Als die Wehrmacht in der Sowjetunion einmarschierte, wurden sämtliche deutsche emigrierte Künstler*innen und Intellektuelle nach Kasachstan zwangsevakuiert. Völlig geschwächt und krank kam er in Kasachstan an, starb dort am 14. Juni 1942 in einem Krankenhaus.
Auf Heinrich Vogeler wurde ich durch den Film „Heinrich Vogeler – Maler, Genosse, Märtyrer“ (Buch und Regie Marie Noëlle) aufmerksam, der 2022 unter anderem von dem deutsch-französischen Fernsehsender arte ausgestrahlt wurde. Derzeit kann man sich den Film in der ARD Mediathek anschauen. (₪) Heinrich Vogeler – Maler, Genosse, Märtyrer – hier anschauen)
Seitdem ich an dem Projekt „Rilke-Rilke-Rilke“ arbeite, befasse ich mich vermehrt mit Heinrich Vogeler, der einige Bücher von Rainer Maria Rilke illustriert hat.
Zu folgenden Grußkarten dienten mir seine Gemälde als Hintergrund:
- Arbre Rose (Spekulatius in der Gerüchteküche)
- Blüte des Lebens (Zeilen für das Herz)
- Haus vom Nikolaus (Zwischen Kirsch- und Pflaumenbäumen)
- Kirschblüten am Ast (Der Reiz an den Kirschblüten)
- Mädchen mit viel Herz (Grenzenlose Liebe)
Quelle:
Vgl. Wikipedia (₪): Heinrich Vogeler, zuletzt besucht am 03.05.2025