Im Mittelalter hatten Priester und Ordensleute, die in die weite Welt geschickt wurden, die Aufgabe, Menschen anderen Glaubens zu missionieren, d.h. sie vom christlichen Glauben zu überzeugen. Meistens ging man dabei sehr brutal vor, man schreckte vor Gewalt nicht zurück. Aus heutiger Sicht ist das ein No go. Bis heute wissen wir nicht, wie viele Menschen unter dem christlichen Deckmantel ermordet wurden, bis heute können wir nicht ermessen, wieviel an Kultur dadurch zerstört worden ist.
Zum Glück gab es Ausnahmen, einer davon war Franz Xaver (1506 – 1552), der den Orden der „Jesuiten“ mitgründete und als Missionar in Asien tätig war, u.a. in Japan. Bei seiner Tätigkeit als Missionar ging er nicht mit dem Brechhammer vor, sondern versuchte so viel als möglich die Kultur zu verstehen, lernte – soweit möglich – deren Sprache. Für ihn standen die Menschen im Vordergrund, ganz so, wie der christliche Glaube es lehrt. Seiner Auffassung nach sollten die Menschen aus eigener Überzeugung zum Christentum finden. Um dies zu erreichen, versuchte er für sie ein Vorbild zu sein. Da er freiwillig in Armut lebte, konnten vor allem Herrscher nichts mit ihm anfangen und sahen gar in seiner Lebensweise eine Gefahr, in Japan wurde er deshalb ausgewiesen.
Obgleich er nicht immer verstanden wurde, so macht er dennoch bis heute deutlich, dass diejenigen, die tief im christlichen Glauben verankert sind, sich den Menschen zuwenden und ihnen auf Augenhöhe begegnen. Deshalb wird er häufig mit einemFlaming heart“ dargestellt.