Wenn Flaggen sprechen könnten, würde die taiwanische wohl mit erhobener Stimme sagen: „Ich bin nicht nur hübsch, ich bin historisch!“ Seit 1928 flattert sie in Rot, Blau und Weiß durch die Geschichte – und das nicht ohne Grund.
Die weiße Sonne auf blauem Grund? Ein Design von Lu Hao-tung aus dem Jahr 1895. Zwölf Strahlen zieren sie – ein klarer Fall von „Zeit im Blick“: zwölf Monate, zwölf Stunden, zwölf Gründe, pünktlich zu sein. 1906 kam Sun Yat-sen ins Spiel und dachte sich: „Warum nicht ein bisschen Rot dazu?“ Gesagt, getan – die große rote Fläche war geboren. Und mit ihr ein Symbol für das Blut der Revolutionäre. Ja, diese Flagge hat mehr Drama als manche Netflix-Serie.
Doch Sun Yat-sen war nicht nur ein Mann mit Sinn für Farbe, sondern auch für Prinzipien. Er verpasste den drei Farben eine tiefere Bedeutung, die heute als das „Dreifache Volksprinzip“ bekannt ist:
- Blau steht für Demokratie (Min Chuan) – weil Mitbestimmung nicht nur schick ist, sondern allen hilft.
- Weiß symbolisiert Wohlstand (Min Sheng) – denn ein voller Kühlschrank ist auch eine politische Aussage.
- Rot verkörpert Nationalismus (Min Tzu) – mit einem kräftigen Schuss Identität und Stolz.
Die rote Fläche erinnert zudem an die Verbindung zum Festlandchina – ein subtiler Hinweis, dass Geschichte selten einfach ist.
Kurz gesagt: Diese Flagge ist kein bloßes Stück Stoff. Sie ist ein historisches Statement, ein politisches Manifest und ein Designklassiker mit revolutionärem Flair. Und wer hätte gedacht, dass zwölf Sonnenstrahlen so viel erzählen können?
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Quelle:
Vgl. Wikipedia (₪): Flagge der Republik China, zuletzt besucht am 01.08.2024