Alfons Maria Mucha, geboren 1860 in Mähren, war ein tschechischer Künstler mit einem Hang zur Eleganz, Ornamentik und gelegentlichem Märchenzauber. Als Autodidakt begann er seine Karriere nicht etwa in einem Atelier, sondern als Bürokaufmann – was beweist, dass selbst ein Jugendstil-Genie mal mit Formularen kämpfen muss.
Sein Talent führte ihn über Wien nach München und schließlich ins pulsierende Paris, wo er sich mit Buchillustrationen und mit dem Maler Paul Gauguin das Atelier teilte. Der große Durchbruch kam 1894 – und zwar nicht mit Pauken und Trompeten, sondern mit einem Theaterplakat für die berühmte Schauspielerin Sarah Bernhardt. Alfons Mucha sprang spontan ein, als andere Künstler ausfielen, und lieferte ein Werk, das so beliebt war, dass es von Kunstliebhabern direkt von den Wänden gestohlen wurde. Man könnte sagen: Paris war plakatiert – und Alfons Mucha plötzlich berühmt.
Sein Stil, geprägt von floralen Ornamenten, anmutigen Frauenfiguren und einer Prise Mystik, wurde zum Inbegriff des Jugendstils. Neben Theaterplakaten gestaltete er auch Aktien, Obligationen und sogar Bonbonverpackungen – ein Beweis dafür, dass Kunst nicht nur an der Wand, sondern auch im Süßwarenregal glänzen kann.
Der tschechische Künstler war nicht nur Zeichner, sondern auch Fotograf, Lehrer, Freimaurer und Weltreisender. In den USA wurde er gefeiert wie ein Popstar der Belle Époque, inklusive Sonderbeilage in der New York Times. Später kehrte er in die Tschechoslowakei zurück, wo er Briefmarken, Banknoten und Orden für den jungen Staat entwarf – ganz im Stil des „künstlerischen Staatsdienstes“.
Sein monumentales Spätwerk, das „Slawische Epos“, besteht aus 20 riesigen Gemälden und erzählt die Geschichte der slawischen Völker. Alfons Mucha schenkte es der Stadt Prag – ein großzügiger Akt, der zeigt, dass man mit Kunst auch Geschichte schreiben kann.
1939 wurde Alfons Mucha von den Nazis verhaftet und starb kurz darauf an einer Lungenentzündung. Sein Erbe lebt weiter – nicht nur im Mucha-Museum in Prag, sondern auch mit einem Asteroiden, der 1999 nach ihm benannt wurde. Denn wenn jemand das Weltall mit Jugendstil schmücken darf, dann wohl Alfons Mucha.
Bei folgender Grußkarte wurde ein Titelbild von Alfons Mucha verwendet:
Quelle:
Vgl. Wikipedia (₪): Alfons Mucha, zuletzt besucht am 21.10.2025