Man könnte über Otto Modersohn ganze Bibliotheken füllen – theoretisch. Praktisch aber? Fehlanzeige. Der gute Otto Modersohn wirkt heute fast wie ein Schatten seiner selbst: still, zurückhaltend, fast ein bisschen zu blass für die grelle Kunstwelt von heute. Geboren wurde er am 22. Februar 1865 in Soest – nicht gerade das Zentrum …
Als ich mich an die Grußkarte „Herz auf Siegel“ setzte, war mir nicht klar, wohin mich diese Reise führen würde. Es begann mit dem Hohelied – jenem biblischen Text, der zwischen Sehnsucht und Hingabe oszilliert, zwischen dem Sichtbaren und dem Geheimnisvollen. Worte, die wie Liebesbriefe zwischen Himmel und Erde …
Wer hätte gedacht, dass ein einzelner Vers aus der Bibel eine ganze Welt öffnen kann? Es war Hohelied 8,5 – ein fast unscheinbarer Satz, der mich innehalten ließ. Ein Bild formte sich vor meinem inneren Auge: Apfelblüte auf der einen Seite, Wüste auf der anderen. Ein Kontrast wie aus einem Traum. Surreal, fast …
Meine ersten Schritte in der Malerei waren geometrisch. Rechtecke, Kreise, Dreiecke – alles, was man mit einem Lineal und einem Rest Schulfrust aufs Papier bringen konnte. Dann kam der Surrealismus. Nicht, weil ich Salvador Dalí heimlich verehre oder nachts von schmelzenden Uhren träume, sondern weil mein kreatives …
Wenn man Emil Orliks Lebenslauf liest, könnte man meinen, er sei der Forrest Gump der Kunstgeschichte: überall dabei, alles erlebt, jeden getroffen. Geboren 1870 in Prag, studierte er brav in München, kehrte zurück – und zack, schon saß Rainer Maria Rilke ihm Modell. Oder besser gesagt: wurde von ihm karikiert …
Seit Jahren hatte sie mit Fäden gearbeitet, kunstvoll Segelschiffe auf Grußkarten gestickt, doch nie war mein Herz ganz zufrieden gewesen. Die Linien waren korrekt, die Farben harmonisch – und doch fehlte etwas. Etwas, das nicht greifbar war. Etwas Göttliches. Dann kam der Moment, der alles veränderte: ein Geschenk, unscheinbar …
Als Fritz Overbeck 1889 die ehrwürdigen Hallen der Düsseldorfer Kunstakademie betrat, war er mehr als nur ein junger Mann mit Talent – er war ein Suchender. Gezeichnet von frühen Verlusten in seiner Familie, klammerte er sich an die Kunst wie an einen sicheren Hafen. In Düsseldorf traf er auf Gleichgesinnte: Otto Modersohn …
Wenn der Dezember seine Schleier aus Frost und Licht über die Welt legt, beginnt eine stille Zeit der Erinnerung und Besinnung. Inmitten dieser winterlichen Kulisse begegnen wir Rainer Maria Rilke – nicht nur als Dichter, sondern als Begleiter durch die feinen Zwischenräume des Alltags. Seine Worte, wie in dem Gedicht …
Manchmal begegnet man einem Kunstwerk und spürt sofort: Hier spricht jemand, der die Welt mit anderen Augen sieht. So erging es mir mit einem Wintergemälde von Elisabeth von Eicken – einer Malerin, deren Name heute kaum jemand kennt, deren Werke aber eine stille Kraft besitzen, die berührt. Geboren am 18. Juli 1862 in …
In einer Zeit, in der der Winterwald flüstert und die Tannen ihre Zweige dem Licht entgegenstrecken, entfaltet sich ein stilles Wunder: Advent. Nicht als lautes Fest, sondern als leise Erwartung, eingefangen in einem Gedicht von Rainer Maria Rilke – einem Dichter, der sich sonst kaum mit christlichen Festen …
Hans am Ende. Klingt wie das letzte Kapitel eines Romans, oder wie jemand, der immer zu spät zur Teestunde kommt. Aber nein – dieser Mann war mittendrin im Geschehen der berühmten Künstlerkolonie Worpswede! Geboren am 31. Dezember 1864 – als hätte er sich gedacht: „Ich komme noch schnell, bevor das Jahr vorbei ist!“ – wuchs Hans …
Die Farbe Blau hat seit Jahrhunderten eine besondere Stellung in der Kunst und Literatur. Besonders in der Romantik wurde sie zum Sinnbild für Sehnsucht, Unendlichkeit und das Streben nach dem Unerreichbaren. Die sogenannte „blaue Blume“ avancierte zum zentralen Motiv dieser Epoche – ein poetisches Symbol für …
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