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Dezember 5, 2025    
Ganztägig

Veranstaltungstyp

Es war ein Wintermorgen im Jahr 1912, als in Ägypten die Stille der Wüste plötzlich von einem Fund erschüttert wurde. Die Grabungskampagne hatte bis dahin nur Staub und Fragmente ans Licht gebracht, doch am 5. Dezember 1912 änderte sich alles. In den Mauern der Werkstatt des Bildhauers Thutmosis stießen die Männer auf etwas, das mehr war als Stein – es war ein Gesicht, ein Blick, ein Geheimnis.

Die Büste der Königin Nofretete lag verborgen wie ein Beweisstück in einem jahrtausendealten Fall. Wer hatte sie dort zurückgelassen? War es Absicht, ein Ritual, oder ein Versehen? Die Szene glich einem Tatort: Werkzeuge verstreut, der Raum wie eingefroren in der Zeit. Am nächsten Tag, dem 6. Dezember, erschien Ludwig Borchardt selbst – wie ein Ermittler, der endlich zum Schauplatz gerufen wird.
Doch mit dem Fund kam auch der Verdacht. Jahrzehnte später erhob Henri Stierlin den Vorwurf: sei die Büste vielleicht eine raffinierte Fälschung, ein Täuschungsmanöver Borchardts? Ein Indizienprozess begann in den Köpfen der Kunsthistoriker. Akten wurden gewälzt, Zeugenaussagen rekonstruiert. Schließlich entlasteten die Dokumente Borchardt: er war am 5. Dezember gar nicht vor Ort gewesen. Der vermeintliche Täter hatte ein Alibi.

Wie der 5. Dezember zum Wendepunkt einer Ausgrabung wurde, so erinnert die Grußkarte „Andorn“ (Kraut der Pharaonen) daran, dass auch im Alltäglichen verborgene Spuren liegen. Der Andorn, eine unscheinbare Heilpflanze, wirkt wie ein Detektiv der Natur: er deckt das Verborgene auf, lindert, klärt, bringt ans Licht, was im Inneren verborgen ist.
Der Krimi um Nofretete und die Karte „Andorn“ teilen dieselbe Botschaft: hinter jedem Fund, ob im Sand der Geschichte oder im Kraut des Gartens, steckt eine Wahrheit, die entdeckt werden will.

So bleibt die Geschichte der Nofretete-Büste ein Kriminalfall ohne Verbrechen – ein Drama aus Staub, Stein und Verdacht, dass bis heute die Aura des Geheimnisvollen trägt.


Quelle:
Vgl. Wikipedia (): Ludwig Borchardt, zuletzt besucht am 24.11.2025 


Weiteres zum 5. Dezember

1926: Der impressionistische Maler Claude Monet starb im Alter von 86 Jahren in Giverny (vgl.: Candle in the snow).

2021: Im Kunstmuseum Ahrenshoop begann die Retrospektive „Die Eicken“ über die deutsche Malerin Elisabeth von Eicken. (siehe auch: Adventskonzert)