Vier grüne Kerzen sind auf der Grußkarte „Kerzengemeinschaft“ abgebildet – jede für sich schlicht, doch durch feine Fäden miteinander verbunden. Dieses Fadendesign erinnert an das Wunder der Verbundenheit: Wie einzelne Leben sich berühren, wie Licht sich teilt, ohne zu verlieren. In ihrer Farbe tragen die Kerzen das Grün der Hoffnung, des Wachsens, des inneren Frühlings – auch mitten im Winter.

Diese Symbolik findet eine Resonanz in Rainer Maria Rilkes Gedicht Du sahst in hohe Lichthofmauern“. Dort beschreibt er eine Lichtvision, die nicht grell oder aufdringlich ist, sondern sich in innerer Sammlung offenbart. Er schreibt:

Du sahst in hohe Lichthofmauern

Du sahst in hohe Lichthofmauern
Und spieltest still in dumpfem Raum,
Es lag ein unverstandnes Trauern
Auf Deinem blassen Kindheitstraum.

Und Deine Tage waren bleiern,
Die Mutter krank, der Vater roh;
Und manchmal kam ein Krüppel leiern, –
Dann lauschtest Du und weintest so.

Was kann Dir nun der Sommer taugen?
Müd, wie mit scheuem Schwingenschlag,
Durchirren Deine Heimwehaugen
Den uferlosen Sonnentag.

Dieser Text ist Gemeinfrei.

Rainer Maria Rilke spricht von einem Licht, das nicht blendet, sondern verwandelt. Ein Licht, das nicht von außen kommt, sondern sich im Innern entzündet – wie bei den Kerzen auf der Karte. Ihre Gemeinschaft ist kein Spektakel, sondern ein stilles Einverständnis: Jede Kerze brennt für sich, und doch entsteht durch ihr Miteinander ein Raum des Trostes, der Wärme, der geistigen Nähe.
Die Fäden zwischen den Kerzen erinnern an das Unsichtbare, das uns verbindet – an Gebet, Mitgefühl, Erinnerung. Sie sind wie die „unsichtbaren Strahlen“, von denen der Dichter spricht, wenn er das Licht, als etwas beschreibt, das durch Mauern dringt, durch Zeiten, durch Trennungen. In dieser Perspektive wird die Kerzengemeinschaft zu einem Bild für geistige Gemeinschaft: für das stille Wissen, dass wir nicht allein sind.

So lädt die Karte ein, das eigene Licht zu hüten – und zugleich zu teilen. Sie ist ein Gruß an jene, mit denen wir uns verbunden fühlen, auch wenn sie fern sind. Ein Zeichen dafür, dass Licht nicht weniger wird, wenn es sich verschenkt – sondern mehr.

Angaben zur Grußkarte:
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Größe (B x H): ca. 10,5 x 14,8 cm
Ausstattung: Faltkarte; innen mit Leinenpapier (Möglichkeit eines persönlichen Grußes und ähnliches), weißer Briefumschlag aus Leinenpapier
1. Auflage: September 2025

Materialverwendung und Herkunft (sofern ermittelbar):
Fäden allesamt aus 100% Baumwolle (vermutlich Made in Germany), Karte aus 200g/m2 (Made in Austria), Kalenderblatt (vermutlich Made in Germany)


Quelle:
Rainer Maria Rilke: Advent, P. Friesenhahn Verlag – Leipzig 1898, S. 72