Wann

Dezember 6, 2025    
Ganztägig

Veranstaltungstyp

In einer windstillen Winternacht, als der Schnee wie flüsternde Federn vom Himmel fiel, wanderte Nikolaus durch die engen Gassen von Myra. Sein Mantel war schwer vom Frost, doch sein Herz war warm wie das Licht einer Kerze im Dunkel.

Er trug einen kleinen Beutel aus gewebtem Leinen, darin drei goldene Kugeln – nicht aus Reichtum, sondern aus Hoffnung. Denn Nikolaus wusste: Die wahre Gabe ist nicht das Gold, sondern das Erkennen dessen, was ein Mensch wirklich braucht.

In einem Haus am Rande der Stadt lebten drei Schwestern, deren Träume wie gefrorene Rosen im Wintergarten lagen. Ihr Vater, einst ein angesehener Mann, war verarmt und verzweifelt. Die Mädchen sollten verkauft werden – nicht aus Bosheit, sondern aus Not.

Nikolaus, der dies durch das Flüstern der Engel erfahren hatte, wartete, bis die Nacht ihr tiefstes Blau trug. Dann schlich er sich zum Fenster, öffnete den Beutel und ließ die drei Kugeln leise in die Schuhe der Mädchen fallen, die am Kamin standen.

Am Morgen erwachte das Haus mit einem Licht, das nicht von der Sonne kam. Die Mädchen fanden die Kugeln und weinten – nicht aus Trauer, sondern aus Erlösung. Der Vater fiel auf die Knie, und in seinem Gebet war kein Wort, nur Staunen.

Doch Nikolaus war längst weitergezogen. Er hinterließ keine Spur, nur einen Duft von Myrrhe und eine Wärme, die sich wie ein Segen in den Mauern hielt.

Und so wurde er nicht nur ein Heiliger, sondern ein Hüter der verborgenen Gaben – jener Geschenke, die nicht glänzen, sondern heilen.

Infos zur Grußkarte:

> Haus vom Nikolaus 


Weiteres

1864: Die deutsche Malerin Marie Bock (ein Gemälde von ihr diente mir bei der GrußkarteRote Weihnachtskugel“) wurde in Bremerhaven geboren.