Wann

Januar 2, 2026    
Ganztägig

Veranstaltungstyp

Stellen Sie sich vor: Es ist der 2. Januar, die Welt ist noch verkatert vom Jahreswechsel, und mitten im deutschen Wald herrscht… Betriebsruhe. Nicht etwa wegen Streik oder Schneesturm – nein, wegen eines kleinen, grummeligen Geistwesens mit Hang zur Winterruhe: dem Waldmännchen.

Dieses sagenumwobene Wesen, das irgendwo zwischen geschnitztem Gartenzwerg und mittelalterlichem Horrorfilm pendelt, hat in den Grenzregionen von Thüringen und Hessen eine erstaunlich lange Karriere hingelegt. Früher war es kein niedliches Deko-Element, sondern ein ernstzunehmender Waldgeist mit klaren Vorstellungen: Wer am Waldmännchentag Holz hackt, Laub harkt oder auch nur einen Ast schief anschaut, riskiert nicht nur einen schlechten Tag – sondern gleich den Zorn des Waldes. Und der kommt nicht in Form einer Bußgeldstelle, sondern als potenziell tödliche Begegnung mit dem beleidigten Männchen.
Die Lösung? Ein Waldfest. Klingt harmlos, ist aber im Grunde ein kollektives „Wir tun heute einfach gar nichts“. Arbeiten im Wald sind strengstens verboten – nicht aus ökologischen Gründen, sondern weil man dem Waldmännchen nicht auf die Nerven gehen will. Schließlich gönnt man ja auch dem Geistwesen mal eine Pause. Wer sich nicht daran hält, darf sich auf eine Begegnung freuen, die irgendwo zwischen Märchen und Mystery-Thriller rangiert.

Ironischerweise ist das Waldmännchen heute oft nur noch als Holzfigur am Wegesrand zu sehen – ein bisschen wie ein Rentner, der früher mal richtig gefährlich war und jetzt nur noch milde lächelt, während Wanderer vorbeiziehen. Aber wehe, man unterschätzt ihn. Denn wer weiß: Vielleicht ist das nächste Waldfest ja doch wieder bitterernst.

Siehe auch:


Quelle:
Vgl. Sven Giese (): Waldmännchentag oder Schlägelstag in Deutschland, in: Kuriose Feiertage – 30. Dezember 2024, zuletzt besucht am 07.09.2025


Weiteres

1796: Caspar David Friedrich wurde in seinem Studium in die Gipsklasse versetzt. Für ihn begann nun das Zeichnen von Abgüssen antiker Skulpturen. Caspar David Friedrich inspirierte mich zu den Grußkarten „Nebel im Elbtal“, „Wiesen bei Greifswald“, „Lindenblatt“, „Tannenbaum“, „Tannenbaum im Winter“ und „Zwei Engel betrachten einen Baum“.

1798: Caspar David Friedrich bekam ab nun in seinem Studium durch Andreas Weidenhaupt, Johannes Wiedewlt und Nicolai Abildgaard die Arbeit am lebenden Modell vermittelt.