Der Kuckuck, die Elfen und die Hungerblume – Tag des Wiesenschaumkrauts
Wenn du das nächste Mal über eine feuchte Wiese schlenderst und dabei ein zartes Pflänzchen mit weißen bis hellvioletten Blüten entdeckst, halte kurz inne. Du könntest gerade mitten in ein uraltes Naturtheater geraten sein – Hauptdarsteller: das Wiesenschaumkraut. Nebendarsteller: ein spuckender Vogel, tanzende Elfen und ein drohendes Gewitter.
Die nüchterne Wahrheit – kurz und knackig:
- Name: Cardamine pratensis (klingt wie ein Zauberspruch aus Harry Potter)
- Familie: Kreuzblütler – botanisch korrekt, aber nicht besonders dramatisch
- Wuchshöhe: 15–55 cm – klein, aber oho
- Blütezeit: April bis Juni – Frühlingserwachen mit Stil
- Verbreitung: Europa, Nordamerika, Nordasien – ein echter Globetrotter
- Heilwirkung: gut für Haut und Rheuma – also auch ein Wellness-Guru
Die Legenden – wo der Spaß beginnt:
Jetzt wird’s magisch. Denn rund um das Wiesenschaumkraut ranken sich Mythen, die selbst einem Fantasy-Roman Konkurrenz machen:
- Der Kuckuck ist schuld! Angeblich spuckt er auf die Pflanze. Warum? Vielleicht hatte er einfach einen schlechten Tag. Jedenfalls nennt man das Ergebnis „Kuckucksspeichel“. Klingt eklig, sieht aber harmlos aus.
- Elfenalarm! Wer sich an einem Maimorgen den Schaum in die Augen reibt, soll tanzende Elfen sehen. Ob das wirklich funktioniert? Wissenschaftlich nicht bewiesen – aber hey, wer braucht schon Beweise, wenn’s um Elfen geht?
- Gewittergefahr! Pflücken verboten! Denn wer das tut, riskiert ein Gewitter. Die Pflanze trägt deshalb auch den dramatischen Namen „Donnerblume“. Thor lässt grüßen.
- Erntefluch! Wenn das Wiesenschaumkraut in Massen blüht, fürchten Bauern eine magere Ernte. Deshalb: „Hungerblume“. Botanisch schön, wirtschaftlich bedrohlich.
- Muttertagsliebling: Trotz all der düsteren Prophezeiungen wird sie gerne zum Muttertag verschenkt. Vielleicht, weil sie hübsch ist – oder weil man damit gleich ein bisschen Magie mitliefert.
Und für solch eine geniale Pflanze braucht es einen Ehrentag: Am 7. Mai kann der Wiesenschaumkraut mit allem Drum und Dran gefeiert werden.
Siehe auch: Wiesenschaumkraut
Quellen:
Vgl. Wikipedia (₪): Wiesen-Schaumkraut, zuletzt besucht am 20.06.2024
Vgl. Westfälische Nachrichten (₪): Heimatverein Herbern stellt Pflanzen vor (3). Lila Blütenmeer lädt Elfen zum Tanzen ein, Westfälische Nachrichten vom 16.04.2020, zuletzt besucht am 20.06.2024
Weiteres:
1840: Der frühromantische Maler Caspar David Friedrich starb 7. Mai 1840 in Dresden im Alter von 65 Jahren. Er inspirierte mich zu den Grußkarten „Nebel im Elbtal“, „Wiesen bei Greifswald“, „Lindenblatt“, „Tannenbaum“, „Tannenbaum im Winter“ und „Zwei Engel betrachten einen Baum“.
1956: Der österreichische Architekt und Designer Josef Franz Maria Hoffmann starb im Alter von 85 Jahren in Wien (vgl. Innenleben einer Wasserkanne).