Wahrlich, wir leben in unruhigen Zeiten. Des Öfteren stehe ich hilflos davor und weiß nicht, wie man mit all jenen umgehen soll, die Zwietracht säen, Kriege anzetteln. Einige scheinen ein Rezept dagegen gefunden zu haben: Liebe, allen in Liebe begegnen. Ich befürchte zwar, dass Aggressoren darüber lachen und sich die Hände reiben, aber immerhin unterstützt man mit dieser Lebenseinstellung nicht noch die Unruhestifter auch noch in ihrem destruktiven Werk.
Bekanntlich kann Liebe grenzenlos sein, und Rainer Maria Rilke scheint es in seinem Gedicht „Wenn wie ein leises Flügelbreiten“ erfasst zu haben.
Wenn wie ein leises Flügelbreiten
Wenn wie ein leises Flügelbreiten
Sich in den späten Lüfen wiegt, –
Ich möchte immer weiter schreiten
Bis in das Thal, wo tiefgeschmiegt
An abendrothe Einsamkeiten
Die Sehnsucht wie ein Garten liegt.
Vielleicht darf ich dich dort finden,
Und zage wird dein erstes Mühn
Die wehen Wünsche mir verbinden,
Du wirst mich führen tief ins Grüne –
Und heimlich werden weisse Winden
An meinen staubigen Stabe blühn.
Das Gedicht von Rainer Maria Rilke ist Gemeinfrei.
Zuweilen ist unklar, wer wen inspirierte, war es Rainer Maria Rilke der dem Künstler Heinrich Vogeler Stoff für seine Gemälde lieferte oder umgekehrt. Das Gedicht wurde 1898 veröffentlicht, wann er genau das Gedicht verfasste, dazu kann ich keine Aussage machen.
Verblüffend sind einige Gemälde wie „Tanzende Kinder“ von 1913 (siehe Ausschnitt des Titelbildes), die sehr nah an so manche Verszeile von Rainer Maria Rilke kommen.
Angaben zur Grußkarte:
Titel: Mädchen mit viel Herz
Größe (B x H): ca. 10,5 x 14,8 cm
Ausstattung: Faltkarte: innen mit Leinenpapier (Möglichkeit eines persönlichen Grußes und ähnliches), weißer Briefumschlag aus Leinenpapier
1. Auflage: April 2025
Materialverwendung und Herkunft (sofern ermittelbar):
Fäden allesamt aus 100% Seide (vermutlich Made in Germany), Karte aus 200g/m2 (Made in Austria),
Quelle:
Rainer Maria Rilke: Advent. Funde, Verlegt bei P. Friesenhahn – Leipzig 1898, S. 49