An Caspar David Friedrich kommt man in diesem Jahr nicht vorbei. Als die ersten Berichte über den romantischen Künstler auftauchten, glaubte ich noch, dass der mehr zu langweilig ist, doch dann stieß ich auf Literatur von Werner Busch. In seinen Büchern entdeckte ich, mit welcher Raffinesse Caspar David Friedrich arbeitete. Und auf einmal fand ich ihn ganz und gar nicht mehr langweilig, es packte mich förmlich.
Während ich bei den Grußkarten „Licht im Elbtal“ und „Ostern im Greifswalder Bodden“ einzelne Gemälde für den Hintergrund wählte, ließ ich mich dieses Mal inspirieren, schuf jedoch ein eigenes Bild. Grundlage dieser Karte bildet das Gemälde „Winterlandschaft mit Kirche“ (1811).
Auch ich wählte eine Winterlandschaft. Im Hintergrund ist die Heilige Agatha, die scheinbar am Horizont einen Punkt fixiert, zu erkennen. Links stehen zwei Steinblöcke, rechts liegen Fesseln. Zwischen der Heiligen Agatha und den Fesseln steht der grüne Tannenbaum, durchzogen mit Gold. Die Heilige Agatha, der Baum sowie die Fesseln bilden gemeinsam eine Linie. Die beiden Steinblöcke befinden sich außerhalb dieser Linie, haben jedoch dieselbe Farbe wie die Fesseln.
Obgleich die Heilige Agatha aus einem reichen Haus stammte, ließ sie sich dennoch von den Konventionen des 3. Jahrhunderts nicht vereinnahmen und verweigerte eine Heirat. Daraufhin wurde sie in ein Freudenhaus verschleppt, ließ sich davon nicht beeindrucken. Und nun geschah das, was Männer, die ihre Macht demonstrieren wollen immer wieder tun, es wurden ihre beiden Brüste abgeschnitten. Die beiden rot-braunen Steine symbolisieren dies.
Aber sie verweigerte weiterhin die Einwilligung in die Heirat, wurde daraufhin auf heiße Kohlen gelegt, woraufhin sie dann starb. Die Fesseln, die auf der Schneedecke liegen, zeugen von ihrer inneren Freiheit, sie ließ sich von nichts und niemanden abschrecken.
Angaben zur Grußkarte:
Titel: Tannenbaum im Winter
Größe (B x H): ca. 10,5 x 14,8 cm
Ausstattung: Faltkarte; innen mit Leinenpapier (Möglichkeit eines persönlichen Grußes und ähnliches), weißer Briefumschlag aus Leinenpapier
Materialverwendung und Herkunft (sofern ermittelbar):
Fäden allesamt aus 100% Seide (vermutlich Made in Germany), Karte aus 200g/m2 (Made in Austria), Lackstift (Made in Germany),