
Caspar David Friedrich: „Winterlandschaft mit Kirche“ (1811), Gemeinfrei
In einer Zeit, in der Konventionen wie unsichtbare Fesseln das Denken und Handeln bestimmten, leuchtet ein Bild auf wie ein stiller Protest: eine Winterlandschaft, inspiriert von Caspar David Friedrichs „Winterlandschaft mit Kirche“ (1811), verwandelt in ein Tableau des Widerstands und der inneren Freiheit.
Im Zentrum steht die Heilige Agatha – nicht als Märtyrerin im Schmerz, sondern als Symbol weiblicher Selbstbestimmung. Ihr Blick ist auf einen Punkt am Horizont gerichtet, unbeirrbar, klar. Links im Bild liegen zwei rotbraune Steinblöcke – stumm und schwer, sie erinnern an die Gewalt, die ihr angetan wurde. Rechts: Fesseln, abgelegt auf der Schneedecke, als Zeichen ihrer Unbeugsamkeit. Dazwischen erhebt sich ein Tannenbaum, durchzogen mit Gold – ein Lebensbaum, ein Zeichen der Hoffnung, der spirituellen Kraft.
Diese Komposition bricht mit Konventionen. Sie erzählt nicht nur von Agathas Leid, sondern von ihrer Weigerung, sich den patriarchalen Erwartungen des 3. Jahrhunderts zu unterwerfen. Ihre Geschichte wird zur Allegorie für alle, die sich nicht vereinnahmen lassen – weder von gesellschaftlichen Normen noch von religiösem Dogma.
Die Farbwahl ist subtil und sprechend: Die Fesseln und Steine teilen denselben Ton, doch ihre Bedeutung ist gegensätzlich. Die Steine stehen für Gewalt, die Fesseln für Befreiung. Der Schnee, der alles umgibt, ist nicht nur Kulisse, sondern Bühne für Transformation. Er konserviert nicht, er klärt.
So wird aus einem Gemälde ein Manifest. Aus einer Grußkarte ein stiller Aufruf. Und aus der Heiligen Agatha eine Weggefährtin für jene, die sich dem Konventionellen verweigern – mit Würde, mit Mut, mit einem goldenen Baum im Herzen.
Angaben zur Grußkarte:
Titel: Tannenbaum im Winter
Größe (B x H): ca. 10,5 x 14,8 cm
Ausstattung: Faltkarte; innen mit Leinenpapier (Möglichkeit eines persönlichen Grußes und ähnliches), weißer Briefumschlag aus Leinenpapier
Materialverwendung und Herkunft (sofern ermittelbar):
Fäden allesamt aus 100% Seide (vermutlich Made in Germany), Karte aus 200g/m2 (Made in Austria), Lackstift (Made in Germany),